Suchergebnisse
Filter
17 Ergebnisse
Sortierung:
Der Aufbau einer freien Gewerkschaft in der DDR 1989/90: ÖTV und FDGB-Gewerkschaften im deutschen Einigungsprozess
Der Aufbau freier Gewerkschaften in der DDR und den Neuen Bundesländern spielte für das gewaltfreie Gelingen des deutschen Einigungsprozesses eine herausragende Rolle. Das Engagement bundesdeutscher Gewerkschaften trug wesentlich dazu bei, dass der FDGB und seine Einzelgewerkschaften sich auflösten und es während des Einigungsprozesses nicht zu sozialen Verwerfungen kam. Manfred Scharrer beschreibt und analysiert den Aufbau der ÖTV im Wechselspiel der Auseinandersetzung mit den FDGB-Gewerkschaften. Er kann dabei auf 19 qualitative Interviews zurückgreifen, die er zwischen 1991 bis 1993 mit Protagonisten des gewerkschaftlichen Organisationsaufbaus in der ehemaligen DDR führte (ergänzt durch ein weiteres Interview mit der ehemaligen Vorsitzenden der ÖTV, Monika Wulf-Mathies). Im Quellenteil finden sich diese Interviews, die eine umfangreiche authentische Quelle zum Thema aus Sicht unmittelbar Beteiligter auf unterschiedlichen Verantwortungsebenen aus Ost und West darstellen. Sie öffnen den Blick auf eine Seite des Einigungsprozesses, der vielfach unbekannt und in der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet blieb. "Manfred Scharrers Untersuchung zum Aufbau freier Gewerkschaften in der DDR 1989/90 ist für die gesamte DDR-Forschung von großer Bedeutung. Das Ende des FDGB wird ebenso analysiert wie die Aktivitäten bundesdeutscher Gewerkschaften. Am Beispiel der ÖTV wird in seinem wichtigen Werk erstmals anhand von Archivalien und 20 qualitativen Interviews nachgezeichnet, wie damals freie Gewerkschaften entstanden." Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Weber, Mannheimer Zentrum für europäische Sozialforschung sowie Mitglied des Stiftungsrates ›Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur‹ und der Deutsch-russischen Historikerkommission.
Der Leserbriefschreiber: Tatwaffe "Erika"
Magdeburg, im Mai 1961. Rudolph Winkler, Prokurist der renommierten Musikalien- und Buchhandlung Heinrichshofen blättert nach Feierabend im "Neuen Deutschland". Ihm fällt ein Beitrag auf, in dem ein junger westdeutscher Autor namens Peter Hamm die Bundesrepublik als "militaristisch" bezeichnet und gleichzeitig die "Meinungsfreiheit" in der DDR hervorhebt. Winkler, ein ruhiger Zeitgenosse, der sich um Politik nur nebenbei schert, ärgert sich. Er schreibt mit seiner Schreibmaschine einen langen Brief an Peter Hamm, in dem er ihn aus seiner Sicht über die Zustände in der DDR und die Kontrolle der Presse aufklärt. Winkler verweist zum Schluß darauf, daß er es eben dieser Zustände wegen nicht wagen dürfe, den Brief mit eigenem Namen zu unterzeichnen. Peter Hamm hat diesen Brief nie erhalten; er wurde von der Stasi abgefangen. In den nächsten Jahren schreibt Winkler noch zwölf weitere "Leserbriefe" - teils an die "Magdeburger Volksstimme", teils an SED-Organisationen. Alle Briefe werden abgefangen bzw. von der Redaktion an die Stasi weitergereicht, die dann, 1965, nach dem 13. Brief, eine beispiellose Jagd auf den anonymen Briefschreiber beginnt ...
Auf der Suche nach der revolutionären Arbeiterpartei: eine Momentaufnahme
In: Ästhetik & Kommunikation, Band 39, Heft 140141, S. 34-56
ISSN: 0341-7212
Auf der Suche nach der revolutionären Arbeiterpartei: Eine Momentaufnahme
In: Ästhetik & Kommunikation, Band 39, Heft 140-141, S. 35-56
ISSN: 0341-7212
Rosa Luxemburg - Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark
In: Jahrbuch für historische Kommunismusforschung, S. 391-408
ISSN: 0944-629X
Die Anfaenge des FDGB
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 43, Heft 2, S. 123-138
ISSN: 0016-9447
Bericht über das DGB-Projekt "Geschichte von unten": vorgelegt auf dem Abschluss-Seminar des Projekts vom 4. bis 6. Mai 1987 an der DGB-Bundesschule in Hattingen
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 1987, Heft 2, S. 231-238
ISSN: 0046-8428
Der Beitrag skizziert in Kürze Verlauf und Zielsetzung des DGB-Projekts "Geschichte von unten" und schließt mit einer Einschätzung über Funktion und Konsequenzen des Projekts ab, das 1987 mit der Erstellung eines Handbuches abgeschlossen werden soll. Im Verlauf des Projektes wurde der Versuch unternommen, verschiedene Ansätze und Arbeitskreise zur "Geschichte von unten" im DGB zu erfassen, vorzustellen und in ihrer Arbeit zu begleiten. Weniger erfolgreich war der Versuch, neue Arbeitsgruppen anzuregen. Probleme ergaben sich bei der Bekanntmachung des Projekts in den Einzelgewerkschaften. Die Unterstützung war gering. Positiv wird allerdings der Prozeß zur Vereinheitlichung und Integrierung bei den unterschiedlichen DGB-Geschichtsgruppen, der mit diesem Projekt begonnen hat. (RG)
Von Erfurt nach Moskau: ein ideengeschichtlicher Beitrag zu den Ursachen und Folgen der Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung 1914-1919
In: Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland?: ein Diskussionsband zum 60. Geburtstag von Theo Pirker, S. 55-69
Der Autor untersucht den Beitrag des Spartakusbundes und den von Rosa Luxemburg zur Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung. Der durch den Krieg verursachten Spaltung der sozialistischen Bewegung - in diesem Zusammenhang untersucht der Verfasser die Verratsthese einer grundsätzlichen Kritik - folgte eine zweite Spaltung. Diese nun wesentlich ideologisch fixierte Spaltung ist auf die programmatische Wende des Spartakusbundes zurückzuführen. Indem Spartakus die Forderung nach der demokratischen Republik zu Gunsten einer politisches Klassendiktatur preisgab, vollzog er den grundsätzlichen Bruch mit dem Erfurter Programm und der demokratischen Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung. Die von Rosa Luxemburg vorgegebene Grundlinie bereitete den Boden für die dilettantischen und verhängnisvollen Putsche der KPD vor. (DR)
Von Erfurt nach Moskau
In: Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin; Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland?, S. 55-69
Anpassung bis zum bitteren Ende: die freien Gewerkschaften 1933
In: Kampflose Kapitulation: Arbeiterbewegung 1933, S. 73-120
Grundlagen der ADGB-Politik bis 1933 sind die traditionelle Arbeitsteilung zwischen SPD und Gewerkschaften, die den ADGB auf rein wirtschafts- und sozialpolitische Tagesaufgaben begrenzt, und das Scheitern der ADGB-Strategie der Zentralarbeitsgemeinschaft bis 1923. Unter den seit 1923 veränderten Vorzeichen entwickelt der ADGB allmählich das Konzept der Wirtschaftsdemokratie und 1932 den kurzfristig nicht mehr greifenden Arbeitsbeschaffungsplan. Das Verhalten der Gewerkschaften ist nur zu verstehen unter Berücksichtigung äußerer Bedingungen: der Aufstieg der NSDAP und ihre aggressive Agitation, die Opposition der KPD und ihrer RGO, Mitgliederschwund beim ADGB, Schrumpfung der Kassen. Mit anhaltender Krise will die Bourgeoisie die Folgekosten des Krieges und der Krise auf die Arbeiter abwälzen. Dem Staatsstreich in Preußen 1932 können SPD und Gewerkschaften nichts mehr entgegenhalten, weil der Landtag über eine demokratische Mehrheit nicht mehr verfügt. Das Konzept Schleichers eines autoritären Regierungssystems mit Massenbasis spricht einige Führer der Arbeiterbewegung als kurzfristige Lösung gegen Hitler an, bleibt indes Illussion, da sich der linke Strasser-Flügel nicht löst von der NSDAP. In der Zeit nach dem 30.1.1933 versucht der ADGB im Interesse des Erhalts der Organisation, sich mit den Nazis zu arrangieren, indem er sich von der SPD löst, seine Eigenständigkeit betont, ideologische Gemeinsamkeiten mit der NSDAP feststellt und Zugeständnisse macht in Richtung ständischer Arbeitsgemeinschaft. Am 2. Mai wird der ADGB zerschlagen. (BS)